Knappheit führt zu Preisexplosion im Edelstahl
Knappheit herrscht, obwohl die Produktionsmengen gegenüber dem zweiten Quartal 2020 um 30% angestiegen sind. Der Einbruch im Vorjahr war, ausser für China, in vergleichbarer Grössenordnung, so dass wir immer noch etwa 10% unter bspw. dem 2019 Niveau liegen dürften. Es benötigt Zeit, bis die Kapazitäten wieder aufgebaut sind und die Logistik wieder funktioniert. Die Zölle der EU schützen vor der asiatischen Konkurrenz; in China sind die Preise seit Anfang Jahr um knapp 15% gestiegen und nicht wie bei uns um 35%. Die Lager sind in Europa nur knapp gefüllt und die Werkslieferzeiten liegen bei 6 bis 8 Monaten. Ein „heisser“ Sommer steht uns bevor; trotzdem wird sich die Lage nach dem Sommer wieder beruhigen, wenn die Lager sich wieder aufbauen und sich die Einkäuferpanik gelegt hat. Allerdings werden dann die Preise in den Nickellegierungen und im Titan anziehen, die dem Edelstahl in der Regel 6 Monate hinterherhinken. Gerade wurde ein grosses Projekt im Öl & Gassektor in den Legierungen 625 und 718 vergeben und das reicht schon, für deutlich längere Lieferzeiten und anziehende Preise. Molybdän (wichtig für die hochlegierten Werkstoffe) hat nur im Mai um 25% zugelegt. CO2 Abgaben, Transport- und Verpackungskosten (Holz) steigen stark. Metall- und Schrottpreise werden hoch bleiben; die Inflation kommt bestimmt.
Kaum ruhiger als auf den Metallmärkten geht es auf den Rennstrecken in Europe zu. Unser Julien Apothéloz wird am Wochenende an der GT World Challenge Europe Endurance in Paul Ricard fahren. Das 1000 km Rennen beginnt am Samstag um 18:00 und kann mit folgendem Link angesehen werden: https://www.youtube.com/user/gt1world